U-Bahn München Blog

SWM schreiben die Lieferung von 18 neuen C2-Zügen aus

27. September 2021

Autor: Frederik Buchleitner — Abgelegt unter: Fahrzeuge — 11:23

In diesen Tagen haben die Stadtwerke München (SWM) eine Ausschreibung zur Lieferung neuer zusätzlicher U-Bahnzüge gestartet. Zur Außerdienststellung der letzten Fahrzeuge der A-Serie bis spätestens Ende 2025, sollen ab Mitte 2024 18 weitere sechsteilige Gliederzüge die Flotte der U-Bahn verstärken. Wie die SWM in der Auftragsbekanntmachung angeben, ist eine Nachrüstung der A-Wagen mit der ab Ende 2025 vorgeschriebenen Brandbekämpfungsanlage nicht möglich. Ab Ende 2024 soll daher die Inbetriebnahme der nun gestarteten Beschaffung von 18 Zügen beginnen, um die A-Wagen vor Erreichen der Frist ersetzen zu können.

Die Anforderungen an die kommende kurzfristig zu beschaffende Serie basiert auf den denselben technischen Anforderungen, die der Beschaffung der C2-Serie samt zweier Optionen beim Hersteller Siemens zugrunde lagen.

In dem Dokument kündigen die SWM eine von dieser Ausschreibung losgelöste Beschaffung von voraussichtlich 80 Zügen der neuen Fahrzeuggeneration des Typs D an, einhergehend mit Aufträgen zur langfristigen Instandhaltung und Sicherstellung der Verfügbarkeit. Diese nächste Fahrzeugreihe benötigen die SWM für Leistungsausweitungen, aber auch zur Ablösung der B-Serie und C1-Serie ab den 2030er-Jahren.

C2-Zug 701 bei einer der ersten Fahrten im Betriebshof Fröttmaning C2-Zug 701 bei einer der ersten Fahrten im Betriebshof Fröttmaning
C2-Zug Präsentation im U-Bahnhof Georg-Brauchle-Ring C2-Zug Präsentation im U-Bahnhof Georg-Brauchle-Ring
C2-Zug 701 im U-Bahnhof Marienplatz am ersten Einsatztag auf der U6 C2-Zug 701 im U-Bahnhof Marienplatz am ersten Einsatztag auf der U6
C2-Zug 714 als U6 im U-Bahnhof Fröttmaning C2-Zug 714 als U6 im U-Bahnhof Fröttmaning

Die ersten der ab 2014 ausgelieferten und erst ab 2016 in den Fahrgastdienst gestellten 21 C2-Züge sorgten mit dem anfänglich stark begrenzten Einsatzgebiet für mediale Aufmerksamkeit. Zwischen Juni und November 2016 gab die Technische Aufsichtsbehörde lediglich eine Freigabe im Fahrgastbetrieb für den Nordast der Linie U6, erst im Juni 2018 folgte eine Zulassung auf der im Kernabschnitt parallelgeführten Linie U3. Als zweite Stammstrecke im U-Bahnnetz folgte im Oktober 2020 die Linie U2, seit Mitte August 2021 sind die C2-Züge auch auf der Linie U1 freigegeben.

Im Mai 2020 erfolgte mit Zug 722 der Ersteinsatz der zweiten C2-Serie C2.12, die 24 weitere sechsteilige U-Bahnen umfasst. In diesen Tagen läuft die Inbetriebnahme der Züge 740 und 741. Im Juli 2020 gaben die SWM die Einlösung der zweiten Option über nochmals 22 C2-Züge bekannt, deren Indienststellung in den Jahren 2022 bis 2024 erfolgen soll. Die C2-Flotte umfasst nach Fertigstellung die stattliche Anzahl von 67 Einheiten.

Die nun begonnene Beschaffung von 18 sechsgliedrigen Zügen dürfte der C2-Serie aufgrund der vergleichbaren Spezifikationen zumindest stark ähneln.

C2-Einsatz seit heute auch auf der U1

18. August 2021

Autor: Florian Schütz — Abgelegt unter: Fahrzeuge — 09:53

Nachdem die C2-Züge bisher nur auf der U2, U3 und U6 anzutreffen waren, sind sie seit dem heutigen Tag auch auf der U1 zugelassen. Seit der Präsentation des ersten C2-Zuges im Februar 2014 am Georg-Brauchle-Ring waren keine C2-Züge mehr im regulären Betrieb auf der U1.

Hintergrund zum Zulassungsverfahren

C2-Zug Präsentation im U-Bahnhof Georg-Brauchle-Ring C2-Präsentation auf der U1 2014Durch veränderte Zulassungsverfahren seitens der technischen Aufsichtsbehörde konnten die Züge nicht wie die Vorgängerbaureihen nach der grundsätzlichen Betriebsgenehmigung im gesamten Netz verkehren. Zunächst mussten ausführliche Nachweise erbracht werden zur Betriebstauglichkeit auf den einzelnen Streckenabschnitten, die größtenteils nicht aus bestehenden Unterlagen möglich waren. Hier mussten Tunnel und Gleise neu vermessen werden und an einzelnen Stellen auch Bahnsteige angepasst werden, weil in Extremfällen (z.B. weitestgehend abgefahren Radreifen, Ausreizen der Toleranz der Federung, größtmögliche Fahrgastzahlen) rechnerisch nicht immer ein komplett freies Lichtraumprofil an jeder Stelle des Netzes gewährleistet werden konnte.

Durch den stark verzögerten Zulassungsprozess der neuen U-Bahn-Wagen konnte mit der U6 die erste vollständige Linie im Fahrgastbetrieb erst am 4. November 2016 befahren werden. Zuvor waren in mehreren Etappen einzelne Abschnitte der nördlichen U6 bereits möglich, hier fuhren die neuen C2-Züge zwischen regulären Zügen der U6.

Die Züge erhielten zum 14. Juni 2018 eine Streckengenehmigung auch für die U3, ein Betrieb auf der U2 ist seit 7. Oktober 2020 möglich, seit 18. August 2021 nun auch auf der U1. Die Linien U4 und U5 werden nun als nächstes angestrebt.

Blog-Einträge zum C2

Betriebshof Süd: Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen

7. Juli 2021

Autor: Florian Schütz — Abgelegt unter: Betrieb, Netz, Technik — 15:25

Wie die heutige Rathausumschau meldet, hat der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung dem Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans zugestimmt. Damit ist ein wichtiger Schritt zur Erlangung des Baurechts für den geplanten Betriebshof Süd absolviert.

Betriebshof Süd – Visualisierung des Projektes Auf einem zirka sieben Hektar großen Gebiet am Stadtrand von München in Ramersdorf-Perlach soll zukünftig ein zweiter U-Bahn-Betriebshof errichtet werden. Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats hat dafür die Änderung des Flächennutzungsplans mit integrierter Landschaftsplanung vorbehaltlich der Bestätigung durch die Vollversammlung gebilligt.

Als Auflage wurde dabei ein größtmöglicher Lärm- und Lichtschutz sowie eine möglichst bahnsteiggleiche Umsteigebeziehung auch bei einer viergleisig ausgebauten S-Bahnstrecke am Bahnhof Neuperlach Süd gemacht. Ebenso soll ein Gestaltungswettbewerb für die hohen Lärmschutzwände ausgelobt werden.

Geplante Bauwerke im Betriebshof Süd Das prognostizierte Bevölkerungswachstum der Stadt München führt zu einem steigenden Fahrgastaufkommen und erfordert Angebotsausweitungen im Öffentlichen Personennahverkehr durch Netzerweiterungen und Taktverdichtungen. Die daraus resultierende Vergrößerung des Fahrzeugparks bedarf entsprechender Abstell- und Werkstattkapazitäten. Um diesen Anforderungen zukünftig gerecht werden zu können, ist in Neuperlach Süd die Einrichtung eines zweiten U-Bahn-Betriebshofs zusätzlich zum bestehenden in Fröttmaning geplant. Mit der vorliegenden Änderung des Flächennutzungsplans werden die planungsrechtlichen Grundlagen für das Projekt geschaffen. Zu diesem Zweck soll die Fläche zukünftig im Flächennutzungsplan als „Sondergebiet gewerblicher Gemeinbedarf“ dargestellt werden. Gleichzeitig wird der Erhalt und Ausbau der Wegeverbindungen für den Fuß- und Radverkehr angestrebt. Eingriffe in den stadtbedeutsamen Grünzug „Im Gefilde“ finden nicht statt.

Weitere Informationen zum Thema

Quelle:

Rathaus-Umschau vom 7. Juli 2021

U5 Pasing: Bund sagt Fördergelder zu

29. Juni 2021

Autor: Florian Schütz — Abgelegt unter: Netz — 15:04

Die Verlängerung der U5 vom Laimer Platz nach Pasing ist einen Schritt näher am Baubeginn: Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat mit Schreiben vom 28. Juni an Oberbürgermeister Dieter Reiter Fördermittel des Bundes für die Verlängerung der U-Bahn-Linie U5 vom Laimer Platz bis Pasing zugesagt. 

Nachdem seit 2010 keine U-Bahnstrecke mehr im Bau ist, scheinen sich dieses Jahr neben der Verlängerung der U6 nach Martinsried auch für die U5 in Richtung Pasing die Zeichen zu drehen.

Zwar laufen seit 2008 Vorplanungen für die Verlängerung der U5 nach Pasing wieder auf Sparflamme, aber erst nach der Kommunalwahl im Frühjahr 2014 verpflichtete sich die damalige schwarz-rote Stadtregierung das Projekt im Zweifel auch ohne Bundeszuschüsse umzusetzen und die mindestens 600 Millionen Euro Baukosten notfalls komplett aus dem Stadtsäckel zu zahlen, was ein Novum im Münchner U-Bahn-Bau gewesen wäre. Üblicherweise beträgt die Fördersumme im ÖPNV 50% und mehr der Investitionssumme.

Spätestens mit der Corona-Pandemie seit 2020 war an diese Zusage aber nicht mehr ganz zu glauben, da die Kassen der Stadt sich zunehmend leeren und eine derartige Investition aus Bilanz der Stadt kaum alleine zu stemmen gewesen wäre. Durch die aktuellen Maßstäbe des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) sind Strecken, die kaum neue Gebiete erschließen, nur sehr schwer über den relevanten Wert von 1,0 in der Kosten-Nutzen-Analyse zu bekommen. Im aktuellen Fall der Strecke nach Pasing wurden schon verschiedentlich Rolltreppen eingespart, um möglichst wenig Kosten zu verursachen. Eine Novelle des GVFG ist allerdings für den Herbst angekündigt, die hier auch Aspekte der Verkehrswende und Entlastung bestehender Infrastruktur stärker betrachten soll.

In der heutigen Rathausumschau äußert sich Oberbürgermeister Dieter Reiter sehr erfreut über die erhaltene Zusage:

Vor dem Hintergrund der pandemiebedingten Haushaltslage kann aus meiner Sicht eine positive Entscheidung für das Projekt nur getroffen werden, sofern eine Förderung aus Bundesmitteln erfolgt. Ich hatte deshalb im Mai dem Bundesverkehrsminister geschrieben und um eine baldige Zusage des Bundesministeriums gebeten, dass die Verlängerung der U5 vom Laimer Platz nach Pasing seitens des Bundes dem Grunde nach gefördert werden kann. Ich freue mich nun sehr über die Zusage des Bundesministeriums. Sie ist ein wichtiges Signal für den Ausbau des ÖPNV in München und gibt uns Planungssicherheit für das Großprojekt der Verlängerung der U5 nach Westen mit den neuen U-Bahnstationen Willibaldstraße, Am Knie und Pasing.

Oberbürgermeister Dieter Reiter

Vorgesehene Bahnhöfe

U5

Willibaldstraße (geplant)

-13m / 2028

Der U-Bahnhof Willibaldstraße ist ein im Rahmen der Verlängerung der U5 geplanter U-Bahnhof an der Kreuzung Gotthard­straße / Willibaldstraße. » mehr

Oberfläche am im Bau befindlichen U-Bahnhof Willibaldstraße
U5

Am Knie (geplant)

-13m / 2030

Der Bahnhof Am Knie ist ein im Rahmen der Verlängerung der U5 geplanter U-Bahnhof. Er soll unter dem Straßenzug "Am Knie" errichtet werden. » mehr

Lageplan des geplanten U-Bahnhofs Am Knie
U5

Pasing (geplant)

-20m / 2030

Der Bahnhof Pasing ist ein in Bau befindlicher U-Bahnhof unter dem gleichnamigen DB-Bahnhof. Er soll bei seiner Fertigstellung der westliche Endbahnhof der U5 sein. » mehr

Lageplan des geplanten U-Bahnhofs Pasing

Infoveranstaltung Sendlinger Tor

24. Juni 2021

Autor: Florian Schütz — Abgelegt unter: Störungen und Bauarbeiten, U-Bahnhöfe — 19:55

Am 24. Juni lud die Münchner Verkehrsgesellschaft zu einer virtuellen Informationsveranstaltung zum Fortschritt der seit 2017 bestehendenden Baustelle am Sendlinger Tor. Dort wird unter laufenden Betrieb eine Komplettsanierung und Erweiterung des U-Bahnhofs umgesetzt.

Virtuelle Baustellenführung

Neuer Aufgang unter der Sonnenstraße im U-Bahnhof Sendlinger Tor (U1/U2) Die Projektleiter Andreas Schmid, Barbara Mittermeier und Kerstin Scholber erläuterten zunächst die Gründe für den Umgang: vervielfachte Fahrgastzahlen, ca. 1600 U-Bahn-Halte und 250.000 Fahrgäste pro Tag. Ebenso sind die Anforderungen des Brandschutzes seit dem Bau Ende der 1960er-Jahre deutlich gestiegen, was mit der Modernisierung ebenfalls angegangen wird. Im Zug des Umbaus werden auch Barrierefreiheit und Gestaltung auf ein zeitgemäßes Niveau gebracht.

Im Rahmen eines Videorundgangs wurde der Zwischenstand der Baustelle gezeigt mit den zum Teil bereits fertiggestellten Teilen wie dem neuen Aufbau Sonnenstraße, ebenso die gerade im Umbau befindlichen Teilen des Bahnhofs wie den Treppen-Dreh im zentralen Umsteigebereich des U-Bahnhofs. Dort wird im Juli 2021 der östliche Teil der neuen Treppenaufgänge eröffnet, anschließend wird der westliche Teil umgebaut bis zum 2. Halbjahr 2022.

Neuer Querschlag unter der Sonnenstraße im U-Bahnhof Sendlinger Tor (U1/U2) Bereits eröffnet wurde der neue Aufgang zur Sonnenstraße. Der Aufgang direkt zum Sendlinger Tor wird im Herbst 2021 um eine weitere Rolltreppe erweitert eröffnet, dann wird auch wieder der Sendlinger Tor-Platz per Fahrtreppe erreichbar sein. Der Aufgang zur Müllerstraße soll im Sommer 2022 in verbreiterter Form wieder eröffnet werden. Die Fahrtreppe zum neuen Aufgang an der Blumenstraße wird eine der längsten im Netz der Münchner U-Bahn sein.

Im Jahr 2023 werden dann alle Baubestandteile des 155 Millionen teuren Umbaus fertiggestellt sein, auch die beiden neuen Aufzüge zum Sendlinger Tor-Platz, die die bisher im Sperrengeschoss endenden Aufzüge nach oben verlängern.

Anlieferungslogistik für die Umbauten am U-Bahnhof Sendlinger Tor Die Anlieferung insbesondere von größeren Teilen wie neuen Rolltreppen oder von Bodenplatten wird bevorzugt über das Schienennetz in den nächtlichen Betriebsruhen durchgeführt.

Gestaltung und Barrierefreiheit

Kerstin Scholber stellte die künftige Gestaltung des U-Bahnhofs vor. Wie im historischen Original werden die beiden Bahnsteigebenen in gelber (U1/U2 Ebene), blauer (U3/U6-Ebene) und das Sperrengeschoss in schwarzer Wand- und Deckenverkleidung gehalten sein.

Die frühere Rampe im Sperrengeschoss wurde durch eine vollflächige deutlich flachere Rampe ersetzt. Insgesamt wird es zukünftig sechs Fahrtreppen mehr als zuvor geben, ebenfalls drei neue Aufzüge zur Oberfläche. Die Barrierefreiheit wird zudem durch die nun durchgängig erhöhten Bahnsteigoberflächen auf beiden Bahnsteigebenen verbessert. Das taktile Leitsystem wird ebenfalls auf den aktuellen Stand gebracht und wurde durchgängig neu konzipiert. Einen großen Supermarkt und 11 kleinere Geschäfte wird es künftig im Sperrengeschoss geben auf insgesamt 1230 qm (vorher: 210 qm). Dieser Flächenzuwachs entstand zu großen Teilen durch den früher ungenutzten Bereich des Sperrengeschosses, in dem 2014 zur Bauzeit am Marienplatz das MVG-Kundenzentrum untergebracht war.

Zuschauerfragen

Im Anschluss an die Präsentation der Projektleiter wurden zahlreiche Fragen aus dem virtuellen Publikum beantwortet, von betrieblichen Belangen, Baufortschritten, Gestaltungsmerkmalen bis hin zu Fragen des künftigen Trambetriebs an der Oberfläche, für den aktuell Varianten untersucht werden und weswegen u.a. die Aufgänge in Richtung Nussbaumstraße nicht im selben Maße modernisiert werden wie der Rest des Bauwerks.

Weitere Informationen

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