U-Bahn München Blog

U-Bahn in Nürnberg und Fürth

31. März 2007

Autor: Florian Schütz — Abgelegt unter: Blick in die Ferne — 19:08

Am vergangenen Donnerstag war ich mit zwei Freunden mal wieder in Nürnberg. Dieses Mal haben wir uns das ganze Netz mal am Stück angeschaut. Das schafft man ja bei nur zwei Linien in relativ kurzer Zeit.

Nürnberger U-Bahnhof Lorenzkirche Rein optisch ist in Nürnberg bei den meisten U-Bahnhöfen nicht viel geboten: Auf den alten U1-Bahnhöfen Richtung Langwasser ist es meistens Sanitäroptik mit einem farbigen, aufgeschraubten Linienband, sonst sehen die Bahnhöfe alle gleich (hässlich) aus. Bei den etwas neueren Bahnhöfen dominiert dann grau in grau: Betonoptik, immerhin mit aufgerautem Sichtbeton. Gelegentlich mal ein bisschen Gestaltung, aber ansonsten dominiert dort die Langeweile. Die Sitzbänke haben in der Regel nicht mal eine Rückenlehne. Bahnhöfe wie Lorenzkirche wirken an sich zwar ganz interessant, aber diese ewige Grau-in-Grau… Das macht richtig depressiv.

Fürther U-Bahnhof Fürth Hauptbahnhof Richtung Fürth wird es leider anfangs auch nicht interessanter, dazwischen liegen auf der U1 sogar noch einige fürchterliche Schandtaten des öffentlichen Hoch- und Tiefbaus. Dass Gostenhof Leben ist, wie das gleichnamige Plakat verspricht, bezweifle ich da fast ;)
Die neueren Bahnhöfe in Fürth hingegen sind optisch recht ansprechend, die farbigen Wandverzierungen in der Stadthalle wirken edel, auch der derzeitige Endbahnhof Klinikum ist ganz nett. Man hat also auch in Nürnberg gelernt, dass es auch anders geht.
Nürnberger U-Bahnhof Plärrer Architektonisch interessant ist hingegen der Plärrer, die hohen Säulen und die Oberlichter verliehen zumindest der oberen Ebene eine gewisse Eleganz. Die Betriebsgestaltung dort ist auch gut gelöst: die Linien U1 und U2 treffen sich am selben Bahnsteig und ermöglichen somit ein direktes Umsteigen, die anderen Richtungen sind in einer anderen Ebene angeordnet.

Von der U2 habe ich leider keine Bilder, die meisten stammen ohnehin von meinem vorletzten Nürnberg Besuch im Spätsommer letzten Jahres. Auf der U2 hat man immerhin versucht, etwas aus dem Trott rauszukommen und etwas heiterere Farben und Motive zu verwenden. Gelungen ist das leider nicht überall, gute Ideen wie der liegende Fernsehturm im U-Bahnhof Hohe Marter oder die offene Galerie zum Frauentorgraben hin am U-Bahnhof Opernhaus vermögen es dennoch nicht, über die teilweise recht tristen anderen Stationen hinwegzutrösten.

A-Wagen 108 zusammen mit Wagen 126 in Nürnberg Als Münchner freut man sich natürlich darüber, heimische Züge dort zu erleben: aktuell sind in Nürnberg zehn A-Wagen aus München unterwegs, sechs davon hat die VAG ganz gekauft, vier weitere vorübergehend gemietet. An sich sollte der Mietvertrag bis Ende März gehen, bisher sind die Züge aber noch in Nürnberg. Beim direkten Vergleich fallen einem dann auch kleine Unterschiede auf, z.B. öffnen sich die Türen der DT1 lauter und die Züge riechen anders.

Abschließend noch zwei Tipps: www.cityverkehr.de ist eine hervorragende Seite meines Kollegen Michael Schedel, die sich mit dem Nahverkehr in Nürnberg auseinandersetz und dabei besonders auch auf die Nürnberger U-Bahn eingeht. Auch zu empfehlen ist das Buch „Nürnberg U-Bahn Album„, ebenfalls von Michael Schedel. Es ist erst vor wenigen Wochen im Robert Schwandl Verlag erschienen und daher topaktuell.