Mit den Eröffnungen der meisten Außenäste in den 1990er-Jahren und einzelnen Eröffnungen in den 2000ern endete die größte Bauphase der Münchner U-Bahn.
Die U6 wird an beiden Enden verlängert
Die U6 wurde schon am 30. Juni 1994 abermals verlängert, dieses Mal im Norden um eine Station nach Fröttmaning. Der Bahnhof erschließt kein Wohngebiet, sondern wurde neben der Technischen Basis errichtet, wo ein großes Park-and-Ride-Parkhaus gebaut wurde, das Autofahrer von der A9 davon abhalten soll, mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren und stattdessen die U-Bahn zu benutzen. Zwischen 2002 und 2005 wurde an seiner Stelle allerdings bereits ein neuer, nun viergleisiger Bahnhof errichtet und der alte abgerissen, um die Allianz Arena besser erschließen zu können.
Bauabschnitte des Dritten Mittelfristprogramms | |
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U1 | Olympia-Einkaufszentrum – Westfriedhof |
U2 | Innsbrucker Ring – Messestadt Ost |
U3 | Moosach – Olympia-Einkaufszentrum |
U4 | Arabellapark – Englschalking |
U5 | Pasing – Laimer Platz |
Garching wird U-Bahn-Stadt
Da nördlich der Nachbargemeinde Garching seit den Achtziger Jahren eine Konzentration von Forschungsinstituten geplant war, gab es seither auch Pläne, die U6 bis dorthin zu verlängern. In einem ersten Schritt wagte sich die U6 erstmals am 28. Oktober 1995 bis Garching-Hochbrück vor, die erste und bisher einzige Strecke, die die Stadtgrenze überquert.
Die weitere Strecke bis Garching-Forschungszentrum wurde im Oktober 2006 eröffnet und erleichterte den Studenten und Mitarbeitern der Forschungsinstitute die Anreise zum Arbeitsplatz.
U2-Nord und U1-Süd erreichen ihre heutigen Endstationen
Mit diesen Netzerweiterungen einher ging die Stilllegung zahlreicher Tramstrecken, darunter des gesamten Südwest-Netzes und der stadtbahnartig ausgebauten Trasse ins Hasenbergl. Bis in die 80er Jahre hinein herrschte in der Politik noch die Absicht vor, das Trambahnnetz komplett durch U-Bahnen zu ersetzen, erst Anfang der 90er Jahre setzte hier ein Umdenken ein, was der Trambahn als Ergänzung für die U-Bahn zu neuer Renaissance verhalf.
U2 zur Messe wird eröffnet
Die U6 erreicht Garching-Forschungszentrum
Forschungszentrum
Die Verlängerung der U6 um 4,387 Kilometer nach Garching-Forschungszentrum wurde am 14. Oktober 2006 in Betrieb genommen. Kurz nach dem Bahnhof Hochbrück verschwindet die U6 in einer Rechtskurve im Tunnel, unterquert die B471 und hält am Bahnhof Garching im Herzen der Stadt unter dem Maibaumplatz. Der mit zwei Röhrenbahnsteigen und dazwischenliegende Querschlägen ausgeführte Bahnhof liegt etwa 17 Meter unter der Erdoberfläche.
Kurz nach dem Ortsende von Garching kommt die U6 in einer Linkskurve nochmals kurz an die Oberfläche, ehe sie kurz vor dem in einfacher Tiefenlage errichteten Bahnhof Garching-Forschungszentrum wieder im Untergrund versinkt.
im Rohbau
Unter Garching selbst sowie im Bahnhof Forschungszentrum sind die Gleiströge auf einem Masse-Feder-System gelagert. Erschütterungen durch fahrende Bahnen werden dabei annähernd komplett von den 5-15 cm dicken Gummimatten absorbiert, auf denen die schweren Betontröge aufliegen. Besonders am neuen Endbahnhof ist dies angesichts der zahlreichen Forschungsinstitute mit empfindlichen Messgeräten wichtig.
Die lange Zeit nur mangelhafte Anbindung der Forschungsinstitute u.a. der Technischen Universität am Campus Garching gehörte damit der Vergangenheit an. In der Hauptverkehrszeit wird Garching alle 10 Minuten angefahren, sonst alle 20. Wurde das Forschungszentrum sonntags zuvor überhaupt nicht vom MVV erreicht, gilt hier jetzt ebenfalls ein 20-Minuten-Takt.
U1 und U2 erreichen das OEZ und Moosach