Der U-Bahnhof am Garchinger Forschungszentrum bildet die Endstation der Linie U6 und ist einer von drei Bahnhöfen auf Garchinger Stadtgebiet. Geplant wurde er vom Baureferat der Stadt München unter der Leitung von Paul Kramer im Auftrag der Stadt Garching.
Er liegt in einfacher Tiefenlage unter der Boltzmannstraße und grenzt direkt an die Forschungsinstitute u.a. der Technischen Universität und der Max-Planck-Gesellschaft an. Südlich des Bahnhofs erreicht die U6 nach einigen hundert Metern die Oberfläche.
Der 7,50 Meter breite Mittelbahnsteig liegt etwa 7 Meter unter dem Geländeniveau und ist mit drei Treppenaufgängen sowie einem Lift mit der Oberfläche verbunden. Da keine Sperrengeschoss vorhanden sind, befinden sich an den beiden Bahnsteigenden Fahrkartenautomaten auf Bahnsteigniveau, beim mittleren Aufgang liegen diese an der Oberfläche.
Die Bahnsteigwände schmücken dort 26 großformatige Tafeln zu bekannten Forschern und Erfindern mit Bezug zu München und den Forschungsinstituten in Garching, darunter Albert Einstein, Rudolf Diesel, Max Planck und auch Claude Dornier und Willy Messerschmidt.
Die Ehrentafeln der beiden letztgenannten lösten im Vorfeld der Eröffnung einige Kontroversen aus, da beide in der Zeit des Hitler-Regimes mit der Obrigkeit verstrickt waren, vor allem durch Waffenproduktion durch KZ-Häftlinge.
Die Tafeln sind abwechselnd in den freundlichen Farben melonengelb, blau und grün gehalten. Grafisch umgesetzt wurden die Ideen der Universitäten von der Projektagentur Haak & Nakat.
Hinter den 26 Bildtafeln sind spiegelnde Metallbleche angebracht, die dem Bahnhof zusätzliche Weite geben.
Als eine der wenigen Ausnahmen im Münchner U-Bahn-Netz trägt der Bahnhof an den Hintergleiswänden kein Linienband und keinen Stationsschriftzug, lediglich auf dem Bahnsteig findet sich der Name des Bahnhofs.
Die 12 Deckenleuchter sind sternförmig angeordnet und nehmen dabei Bezug auf die wellenförmige Struktur des Deckenreliefs. Durch zwei Deckenöffnungen dringt außerdem Tageslicht auf den Bahnsteig herab.
An der Oberfläche zieht sich über dem U-Bahnhof eine Parklandschaft als "Zentrale Mitte" des Forschungszentrums. Die Abgänge zum U-Bahnhof sind dabei spielerisch in die hügelige Landschaft einbezogen. Sie sollen begehbar und begrünt in die Parkflächen eingebunden werden. Zur Eröffnung war direkt östlich der U-Bahn direkt keine Bebauung vorhanden. Hier wurde Ende der 2010er-Jahren allerdings der Baukomplex "Galileo" ergänzt, der zahlreiche Elemente der Campus-Infrastruktur ergänzte.
Im Jahr 2017 wurde der nördliche Zugang zum Bahnhof im Rahmen der Baumaßnahme zum Campuszentrum "Galileo" angepasst, um künftig einen direkten Zugang zum Campuszentrum bieten zu können. 1
Der Bahnhof wird voraussichtlich die nördliche Endstation der U6 bleiben, eine weitere Verlängerung ist in den nächsten Jahrzehnten unwahrscheinlich. Hinter dem Bahnhof findet sich auch nicht wie sonst üblich eine Wende- und Abstellanlage sondern lediglich einige Meter Gleis, die als Durchrutschweg dienen. Hierdurch kann mit normaler Geschwindigkeit in den Bahnhof eingefahren werden, da im Notfall noch rund 80 Meter weiterer Bremsweg zur Verfügung stehen.