Schienenschleifzug Speno

Schienenschleifzug der Firma Speno im U-Bahnhof Josephsburg Schienenschleifzug Speno im Bahnhof Josephsburg
Bezeichnung RR 24-MC/7
Angemietet von Speno International SH
Schleifscheiben 16 Fahrflächen- und
Fahrkantenschleifscheiben
mit 180mm Durchmesser,
8 Spezialscheiben für Weichen
mit 260mm Durchmesser
Besonderheiten Staubabsauganlage und Katalysator
für Tunneleinsatz
Ausgestattet mit U-Bahn-Fahrsperre

Dieses Fahrzeug wird für die Dauer der Arbeiten von der Firma Speno International SH angemietet und gehört nicht zu den Arbeitsfahrzeugen der Stadtwerke.

Gründe für das Schleifen

Die hohen Beanspruchungen der Schienen durch die dichte Zugfolge bei der U-Bahn sorgen für Verschleiß an den Schienen. Typische Schäden sind Riffel (periodische Unebenheiten von einer Länge von 3 bis 8 cm und bis zu 0,4 mm Tiefe), Wellen (periodische Unebenheiten von bis zu 8 bis 25 cm Länge bei bis zu 0,3 mm Tiefe bzw. 25 bis 220 cm Länge bei einer Tiefe von bis zu 1,5 mm) sowie Übergratungen, Schleuderstellen, Ausbrüche, Abblätterungen und fehlerhafte Schweißstöße.

Die durch diese Fehler am Schienenkopf erzeugten Vibrationen schaden den Schienen, den Schwellen, dem Schotter und sorgen durch die Geräuschentwicklung für Belästigungen der Fahrgäste und Anwohner.

Um diese Schäden zu beseitigen, werden die Schienen regelmäßig geschliffen und damit das korrekte Schienenprofil wiederhergestellt sowie die Schäden beseitigt.

Schleifen bei der U-Bahn

Scheifeinheit des Schienenschleifzuges Speno Schleifeinheit
in Betrieb
Bis Ende der 1980er-Jahre hatten die Stadtwerke ein eigenes Schleiffahrzeug für diese Arbeiten im Bestand. Die Vorhaltung eines eigenen Wagens rentierte sich allerdings nicht, so dass das Fahrzeug 1990 ausgemustert wurde.

Seitdem bekommt das Münchner U-Bahn-Netz etwa einmal jährlich Besuch von einem Schienenschleiffahrzeug der Firma Speno. Dabei wird in den mehrere Wochen andauernden Arbeiten ein großer Teil des Netzes neu geschliffen. Die Bereiche an den Bahnhöfen werden dabei häufig ausgelassen, da aufgrund der dort niedrigeren Geschwindigkeit der Züge der Verschleiß und damit die Schäden niedriger sind.

Feuerwehreinsatz nach Rauchentwicklung bei Schienenschleifarbeiten Feuerwehreinsatz
Münchner Freiheit
Die Arbeiten werden in erster Linie nachts in der Betriebspause und abends mit Einrichtung eingleisiger Abschnitte durchgeführt. Vereinzelt wird dafür auch ein gesonderter Baustellenfahrplan aufgestellt.

Das Schienenschleifen im Tunnel erzeugt eine sehr staubige Luft. Bei Arbeiten an der Münchner Freiheit im Jahr 2005 wurde sogar von einem Passanten wegen der streng riechenden Luft die Feuerwehr alarmiert.

Arbeitsablauf

Im Vorgriff auf die Arbeiten wird das Gleis von brennbaren Abfällen gereinigt, da die beim Schleifen entstehenden glühenden Funken Papier und andere leicht brennbare Materialien schnell entzünden können.

Waschzug hinter Schwerkleinwagen 8933 im U-Bahnhof Kieferngarten Waschzug am
Kieferngarten
Der Schleifzug fährt mehrmals langsam die zu schleifende Strecke ab und misst dabei bei jedem Durchlauf mit Lasern den Zustand des Gleises. Der Fahrer im hinteren Führerstand des Zuges achtet dabei jeweils auf möglicherweise entzündete Gegenstände und greift gegebenenfalls ein.

Nach Beendigung des Schleifens wird die Strecke von einem Kontrolltrupp abgegangen und auf eventuelle Schäden und Glutnester untersucht. Anschließend wird die Schiene von dem sogenannten "Waschzug" mit Wasser besprüht und dadurch zumindest teilweise von dem Abrieb befreit. Trotz dieser Maßnahme sind die Schienen für die ersten Regelzüge auf der Strecke sehr rutschig.

Weitere Bilder

Schienenschleifzug Speno im U-Bahnhof Giesing (Bahnhof) Schienenschleifzug
Speno in Giesing
Schienenschleifzug der Firma Speno bei der Arbeit Schienenschleifzug
Speno im Tunnel
bei der Arbeit
Schienenschleifzug der Firma Speno im U-Bahnhof Münchner Freiheit Schienenschleifzug
Speno an der
Münchner Freiheit
Schienenschleifzug der Firma Speno im U-Bahnhof Garching-Hochbrück Schienenschleifzug
Speno in Garching
Hochbrück
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Quellen

  1. DB-Fachbuch, Band 8/13, 3. Auflage, "Arbeitsverfahren für die Instandhaltung des Oberbaues", Kapitel 18, Seite 283-285 und Seite 290