
Der U-Bahnhof Sendlinger Tor der Linien U3 und U6 wurde wie die meisten Bahnhöfe der 1971 eröffneten Strecke der U6 vom Architekten Paolo Nestler gestaltet. Auch am Sendlinger Tor griff er auf die bewährten Stilmittel zurück: mit Keramikplatten verkleidete Säulen sowie Faserzementplatten an den Wänden. Er befindet sich als Turmbahnhof über den Bahnsteigen der U1 und U2 und ist nach dem an der Oberfläche angrenzenden Stadttor der zweiten Münchner Stadtmauer benannt.
Der Bahnhof ist einer der wenigen U-Bahnhöfe in München mit zwei Säulenreihen. Dazwischen befindet sich am nördlichen Ende ein Aufzug ins Sperrengeschoss, hier ist der Bahnsteig am schmalsten. Danach weitet er sich im weiteren Verlauf auf und ist in der Mitte über Fest- und Fahrtreppen mit dem Sperrengeschoss sowie den darunterliegenden Bahnsteigen der U1 und U2 verbunden. Am südlichen Ende befindet sich nochmals ein Aufgang zum Sperrengeschoss. Vom Sperrengeschoss aus führen zahlreiche Treppenaufgänge sowie zwei Aufzüge zur Oberfläche auf allen Seiten des Platzes sowie direkt zu den Tramlinien 16, 17, 18, 27 und 28.
Während des Umbaus des Sperrengeschosses am Marienplatz wurde 2014 übergangsweise das Kundenzentrum der MVG in eine freie Fläche am Sendlinger Tor verlagert.
Die Kennfarbe des in einer Kurve liegenden Bahnhofs ist hellblau, was Paolo Nestler wie an den anderen von ihm entworfenen Bahnhöfen an den Säulen kenntlich macht. Die Hintergleiswände sind mit gelbbraunen Platten verkleidet.
Der südlich an den Bahnhof angrenzende Tunnel Richtung Goetheplatz ist ab dem Ende der Wendeanlage deutlich älter als alle anderen Teile des U-Bahnnetzes: er wurde 1938-41 als Teil einer geplanten Nord-Süd-S-Bahn der Reichsbahn gebaut, die in etwa so wie die heutige U6 verlaufen wäre. Mehr dazu siehe Goetheplatz.
Der Bahnhof selbst wurde teilweise unter einer Traglufthalle errichtet, um auch im Winter Betonierarbeiten ohne Witterungseinflüsse durchführen zu können. Als letzter Bahnhof der 1971 eröffneten Strecke der U6 fand bei ihm das Richtfest erst im März 1971 statt, 7 Monate vor Eröffnung.
Betrieblich wird der Bahnhof zur Unterscheidung mit dem gleichnamigen Bahnhof der Linien U1 und U2 als "Sendlinger Tor (oben)" bezeichnet.
Umbaupläne
Ab dem Jahr 2017 soll der U-Bahnhof deutlich umgebaut werden. Insbesondere soll dabei die Umsteigesituation zwischen den Bahnhöfen der U1/U2 und U3/U6 verbessert werden, indem die Anordnung der Treppen zwischen den Bahnsteigen verändert und um neue Treppen ergänzt wird. Außerdem ist geplant, einen weiteren Ausgang für den unteren Bahnsteig zu erstellen sowie das Sperrengeschoss neu zu gestalten. Der ausgeführte Entwurf stammt vom Architekturbüro Raupach und Bohn, das Lichtkonzept vom Designer Ingo Maurer. Farblich werden die Bahnsteigebenen der U1/2 mit hellen Böden und einer gelben Decke, der U3/U6 mit hellen Böden und einer blau gehaltenen Decke sowie das Sperrengeschoss mit einer dunklen Deckengestaltung akzentuiert werden.1
Seit 30. April 2020 ist der erste Bauabschnitt des Erweiterungsbauwerkes unter der Sonnenstraße in Betrieb, gleichzeitig wurde eine der beiden Verbindungstreppen vom Bahnsteig der U1/U2 zur U3/U6 geschlossen und die Umsteigebeziehungen verändert: ein Umstieg von der unteren auf die obere Bahnsteigebene ist bis auf weiteres nur noch über das Zwischengeschoss möglich, der neue Zugang wird dafür im Einrichtungsbetrieb nach oben genutzt. Von der oberen zur unteren Bahnsteigebene kann über die verbliebene Treppe direkt umgestiegen werden.
Seit 4. November 2020 ist der erste umgebaute Aufgang zur Oberfläche in Betrieb.