Der U-Bahnhof Goetheplatz liegt in ungefährer Nord-Süd-Lage unter der Lindwurmstraße, die den Sendlinger-Tor-Platz mit Sendling verbindet. Er war zur Eröffnung der Münchner U-Bahn im Jahr 1971 südlicher Endpunkt aller damaligen Linien, ehe diese bis Implerstraße verlängert wurden.
Ursprüngliche Gestaltung
Er wurde in seiner Innengestaltung wie die restlichen Bahnhöfe der ursprünglichen U6-Strecke von Paolo Nestler geplant. Mit grüner Keramik verkleidete Stützen sind im Nestler'schen Farbkonzept die Erkennungsfarbe des in gerade Linie erbauten Bahnsteigs am Goetheplatz.
Im Jahr 2023 wurden die Wandverkleidungen an den Hintergleiswänden sowie die Deckenverkleidungen im Vorgriff einer künftigen Neugestaltung komplett entfernt.
Aufbau
An beiden Enden des Bahnhofs verbinden Fest- und Fahrtreppen den Bahnsteig mit dem Sperrengeschoss, am südlichen Ende führen jedoch nur zwei relativ schmale Festtreppen zur Oberfläche beidseits der Lindwurmstraße, der südwestliche Aufgang befindet sich zudem in einem Gebäude integriert. Das nördliche Sperrengeschoss ist über mehrere Aufgänge mit der Oberfläche des Goetheplatzes verbunden, darunter auch Fahrtreppen sowie ein Aufzug. In beiden Sperrengeschossen befindet sich ein Kiosk, im nördlichen zudem noch ein Backshop.
Sonstiges
In frühen Planungen eines U-Bahnnetzes war am Goetheplatz die Kreuzung zweier Strecken geplant, diese Idee wurde aber noch vor Baubeginn wieder verworfen und eine direktere Streckenführung der U8-Strecke über Sendlinger Tor vorgesehen.
Ursprüngliche Planung aus den Jahren 1938-1941
Er ist mit seinen insgesamt etwa 135 Meter Bahnsteiglänge als einziger U-Bahnhof deutlich länger als die üblichen 120 Meter, da er ursprünglich für einen anderen Zweck und in einer anderen Zeit gebaut wurde: der Tunnel der heutigen U3 und U6 zwischen Sendlinger Tor und Goetheplatz – einschließlich des Bahnhofs – wurde bereits in den Jahren 1938-41 im Rohbau fertiggestellt, allerdings noch als Teil einer Nord-Süd-S-Bahntrasse. »» siehe Vorkriegstunnel am Goetheplatz
Einige Details neben der Bahnsteiglänge lassen diese Herkunft heute noch erahnen: die Stützen in Bahnsteigmitte stehen deutlich dichter als sonst üblich im Münchner U-Bahnnetz, die Sperrengeschosse sind relativ niedrig ausgeführt und haben zum Teil an unüblichen Stellen Trennwände: diese Wände waren ursprünglich die Außenmauern des in den 1930er Jahren noch enger geplanten Sperrengeschosses und wurden aus statischen Gründen an Ort und Stelle belassen, während die Fußgängerbereiche und Zugänge zur Oberfläche deutlich erweitert wurden. Die Plakatwände im nördlichen Sperrengeschoss sind aus Platzgründen konvex in den Wänden versenkt, um dennoch genug Fläche bieten zu können.