Der U-Bahnhof Harras liegt am gleichnamigen Platz "Am Harras" im Stadtteil Sendling. "Harras" war der Name eines Cafés, das um 1880 an dieser Stelle lag und dessen Eigentümer Robert Harras hieß. Der Bahnhof ist heute ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Münchner Südwesten.
Der U-Bahnhof liegt unter der Albert-Roßhaupter-Straße und erstreckt sich zwischen dem Harras-Rondell und der Unterführung unter der Eisenbahnstrecke. Hier besteht aus dem westlichen Sperrengeschoss direkter Zugang zum Bahnsteig der S7 sowie der Bayerischen Regiobahn in Richtung Bayrischzell/Lengrieß/Tegernsee sowie Deisenhofen/Rosenheim.
An der Oberfläche befanden sich bis zum Umbau des Platzes "Am Harras" 2012/2013 noch Überreste der Tramlinien zum Lorettoplatz und nach Fürstenried West. Diese Strecken werden heute größtenteils von der U6 und U3 abgedeckt. Etwa in der Mitte des Bahnsteigs wurde ein Aufzug nachgerüstet, der im früheren Gleisbett der Tram die Oberfläche erreicht.
Mit dem Umbau wurden nicht nur die Gleisreste entfernt, auch wurden einzelne Aufgänge des U-Bahnhofs an die Oberfläche stillgelegt, da sie durch die veränderte Platzgestaltung nicht mehr benötigt wurden.
Trotz seines Nachzüglercharakters vier Jahre nach Eröffnung der nördlich anschließenden Strecke der U6 ist die Gestaltung des Bahnhofs fast wie aus einem Guss: die Nestler'schen Grundelemente sind in ihrer Einfach- und Schlichtheit direkt zu erkennen. Horizontal angeordnete und in Einheiten gruppierte Wandpaneele aus Faserzementplatten sind ebenso wie heruntergezogene Deckenschürzen an fast allen anderen Bahnhöfen der U6 von 1971 ebenfalls so ausgebildet. Die viereckigen Pfeiler sind mit roten Keramikfliesen verkleidet. Lediglich der rötliche Bodenbelag unterscheidet sich vom sonstigen, in der Regel schwarzen Kunststeinbelag. Auch befinden sich an den Treppenabgängen künstlerische Ansätze in Form von blauen und roten Deckenverzierungen.
Das östliche Sperrengeschoss verzweigt sich in zahlreiche Aufgänge zu allen Seiten des Platzes Am Harras, auch wenn bei der Neugestaltung des Platzes einige Aufgänge stillgelegt wurden und die übrig gebliebenen an der Oberfläche umgestaltet wurden. Im Sperrengeschoss befindet sich hier auch ein Bäcker. Einer der nördlichen Ausgänge mündet ebenerdig in eine Einkaufspassage.
Von 1975 bis 1983 war Harras die südliche Endstation der Linien U3 und U6. Bis zur Eröffnung der U3 nach Fürstenried West verkehrte hier auch die U3.
Heute enden am Harras zahlreiche Verstärkerfahrten der U6 und wenden im westlich angrenzenden Kehrgleis. Zeitweise zwischen Hauptverkehrs- und Schwachlastzeit endet jede zweite Fahrt der U6 am Harras.