Der U-Bahnhof Hasenbergl im gleichnamigen Stadtteil des Münchner Nordens wurde von den Architekten Braun, Hesselberger und Partner in Zusammenarbeit mit dem U-Bahn-Referat gestaltet. Die Lichtplanung stammt von Lichtdesign Kramer.
In einem Stadtteil, der lange Jahre als sozialer Brennpunkt verschrien war und teilweise noch heute ist, erwartet man vielleicht kein Schmuckstück der U-Bahn-Architektur. Den Planern ist es jedoch gelungen, ein aus hochwertigen Materialien bestehendes, lichtdurchflutetes Bauwerk zu schaffen, das ganz und gar nicht an die Tristesse einer Großwohnsiedlung erinnert.
Die stützenlose Bahnsteighalle ist mit hellgrauem Granitboden ausgelegt, der im mittleren Bereich von vier Reihen dunklerer Dreiecke aufgelockert wird. Der Boden strahlt damit eine gewisse Dynamik aus. Die Hintergleiswände bestehen aus großen Glasplatten, die mit Glasflies aus Glasfasern hinterlegt sind und damit einen Teil des Lichts reflektieren. In der Mitte des Bahnsteigs ist diese Glasfront auf beiden Bahnsteigseiten von einer großen Spiegelfläche unterbrochen. Mittendurch geht das rote Linienband, das ebenfalls aus Glasflächen besteht.
Der eigentlich herausragende Teil des Bahnhofs ist aber die linsenförmige Reflektorkonstruktion an der Decke der hohen Bahnsteighalle. Wie bei einigen anderen neueren Bahnhöfen auch wird hier durch indirekte Beleuchtung eine sehr gleichmäßige Verteilung des Lichtes ermöglicht, dunkle Ecken gibt es nicht. Die gebogene Struktur des perlmutartige schimmernden Deckensegels lässt die rechteckige Kastenform des Bahnhofs in den Hintergrund treten und verleiht ihm Form.
Über dem Reflektorschirm sowie im oberen Teil der Wände wurden die Betonflächen dunkelblau gestrichen, um die Aufmerksamkeit ganz auf die beschriebenen Gestaltungselemente zu legen.
An den Aufgängen und im Sperrengeschoss sind die Wände mit Mosaikfliesen im selben blauen Farbton wie die Hintergleiswände verkleidet, die teilweise von kleinen Spiegelfliesen aufgelockert werden. Am östlichen Ende des Bahnsteigs befindet sich ein Lift zum Sperrengeschoss und zur Oberfläche entlang der Dülferstraße.