14. September 2006
Bei der U-Bahn Nürnberg mangelt es schon seit einiger Zeit an Wagen. Grund dafür sind die Planungen, neben der in Bau befindlichen Linie U3 auch die bisherige Linie U2 auf fahrerlosen Betrieb umzustellen. Daher möchte die Stadt natürlich keine neuen Fahrzeuge für den konventionellen Betrieb anschaffen, allerdings ist der Wagenbedarf durch Linienverlängerungen gewachsen. Aus diesem Grund hat München bereits im März und im Juni 2003 jeweils 3 Doppeltriebwagen - die aufgrund von Neufahrzeugen entbehrlich wurden - nach Nürnberg überführt, die dort seitdem ihre Dienste leisten. Das Nürnberger und das Münchner U-Bahn-System sind gleich aufgebaut, so dass die Fahrzeuge in der jeweils anderen Stadt problemlos eingesetzt werden können - von kleinen Unterschieden wie zum Beispiel dem Betriebsfunk abgesehen.
Die Überführung am 18.9. wird laut MVG denselben Weg nehmen, die Abfahrt soll ebenfalls gegen 10 sein.
Allerdings sollte man sich auf die angegebenen Zeiten nicht zu sehr verlassen - Sonderzüge verkehren häufig mit Verpätung oder teilweise auch lange vor dem Fahrplan - so war die Abfahrt der Überführung im Juni 2003 in Ingolstadt mehr als eine Stunde vor der im Fahrplan angegebenen Zeit.
Besuch von Münchner Zügen in Nürnberg und umgekehrt sind übrigends keine Neuheit, sondern haben eine lange Tradition: So wurden Münchner Wagen an Nürnberg zu dem dortigen Kirchentag und Christkindlmarkt von Oktober 1978 bis April 1979 ausgeliehen. Ebenso waren Münchner Züge im Sommer 1978 nach Nürnberg ausgeliehen, als zur Eröffnung der dortigen Innenstadtstrecke ein erhöhter Wagenbedarf bestand. Nürnberger Züge in München waren während der Olympischen Spiele 1972 und während des Papstbesuches im Jahr 1980 anzutreffen.